Schachklub Kerpen 64 e.V.

Porträt WFM Heike Vogel

Heike Vogel erlernte das Schachspiel mit 7 Jahren von ihrem Vater Dieter. Dieser reanimierte in den achziger Jahren den Schachklub Kerpen 64 e.V. zu neuem, sehr erfolgreichem Leben. Als Vereinsvorsitzender und Trainer in Personalunion führte er insbesondere die Jugend- und Schulmannschaften des Schachklubs zu einigen Deutschen Meistertiteln.

Aushängeschild der erfolgreichen Jugendarbeit wurde schon sehr bald seine Tochter Heike. Die heutige Vorsitzende des Schachklubs war einige Jahre lang nicht nur Deutschlands bestes Mädchen, sondern errang im Jahre 1985 mit gerade mal 11 Jahren die Deutsche Meisterschaft U13 bei den Jungen!

1986 gewann Heike Vogel als 12-jährige (!!) die Deutsche Meisterschaft U17W mit sagenhaften 9 Punkten aus 9 Partien und ganzen 2,5 Punkten Vorsprung!

1988 erreichte sie bei der Deutschen Meisterschaft U17W 8,5/9 und wiederum den Deutschen Meistertitel! 1989 holte Heike ihren dritten Meistertitel in der U17W mit diesmal 7,5/9, und das obwohl sie immer noch U15-Spielerin war!!!

In diesen Jahren erreichte Heike auch weitere nationale Spitzenplatzierungen. Bei den Jugendweltmeisterschaften trat sie insgesamt viermal für Deutschland an, jedesmal mit gutem bis sehr gutem Erfolg (über 50% der möglichen Punkte).

Ende der 80er Jahre kam Heike zu dem Entschluß daß ein Leben als Schachprofi nicht erstrebenswert ist. Wenn die Eltern selbst die Kosten zur Teilnahme an Jugendweltmeisterschaften mitfinanzieren müssen, lohnt sich das finanziell leider nicht. Also wurde Schach zurückgeschraubt, und Heike erlernte den Beruf der Steuerfachgehilfin.

Vereinzelt blitzt auch später noch ihr Können auf, so bei den Ländermannschaftsmeisterschaften der Frauen 1992 mit 4/4 oder 2000 mit 5/5! Hundertprozent-Ergebnisse sind immer etwas Besonderes!

Ansonsten spielte sich das schachliche Leben auf niedrigerer Ebene in ihrem Heimatverein SK Kerpen 64 e.V. ab. Dieser spielte in der Bezirksliga des Schachbezirks Rur-Erft oder auch mal in der Verbandsliga des Schachverbandes Mittelrhein. Im Rur-Erft Bezirk holte Heike 1994/95 7/7 und 1996/97 7,5/8.

Ab dem Jahr 2000 begann Heike Vogel ein schachliches Comeback auf nationaler Ebene. Diese Jahre brachten denn auch wieder reihenweise Spitzenplatzierungen bei Deutschen Meisterschaften (s. Anhang), hervorzuheben sicherlich die Deutschen Meisterschaften 2002 im Turnierschach und 2003 im Schnellschach. Auch die Deutschen Meisterschaften mit der NRW-Mannschaft der Frauen sind immer Highlights.

Ein Ergebnis der sportlichen Erfolge war im Jahr 2002 die Erringung des WFM-Titels (Woman Fide Master) des Weltschachbundes FIDE.

In jüngster Vergangenheit kamen noch 2 besondere sportliche Leckerbissen dazu, die Frauen-Europameisterschaft im Schach 2004 in Dresden und die Teilnahme an einem IM-Runden-Turnier im November 2004 in Bad Bocklet. Bei der Euro holte Heike 6/12 und verfehlte die WIM-Norm (in diesem Fall gleichbedeutend mit dem Titel!) nur denkbar knapp.

Bei der Deutschen Amateurmeisterschaft in Brühl vom 01.-03.04.2005 erspielte Heike 4/5 mit einer DWZ-Leistung von 2371.
Bei der Deutschen Frauen Länder-Mannschaftsmeisterschaft vom 14.-17.04.2005 in Halle/Saale waren es gar 4,5/5 mit einer Leistung von DWZ 2502. NRW wurde hier Dritter (geteilter Erster) mit 8:2 Mannschaftspunkten, punktgleich mit Niedersachsen(1.) und Sachsen-Anhalt(2.).

Auch der Aufstieg der ersten Mannschaft des SK Kerpen 64 wurde unter Dach und Fach gebracht.

Der bislang größte sportliche Erfolg gelang im April 2007 bei der Frauen-Europameisterschaft in Dresden. Hier erspielte Heike Vogel eine (Doppel-)Norm zur Erringung des Internationalen Meistertitels der Frauen (WIM-Norm). Diese Norm zählt als 20-Partien-Norm!

Aufstellung der Erfolge

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