Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Würselen II - Kerpen I

Am 11.04.10 fand in Würselen das neunte Spiel der Saison 2009/10 statt. Wir mussten diesmal auf Udo, Paul und Zafar verzichten.
So kam unser Ersatzmann Gereon Klein zu seinem sechsten Einsatz in dieser Saison, und ich habe immer noch den Verdacht es wird nicht der Letzte sein.

Im Vorfeld dieses Kampfes herrschte einige Unruhe. Das Spiellokal der Gastgeber musste kurzfristig gewechselt werden wegen eines Brandschadens. Kann ja passieren, aber wenn man die entsprechende Mail erst Freitags mittags erhält, dann habe ich persönlich schon wieder jede Menge Streß.

Würselen ist in der doofen Situation, dass die erste Mannschaft in der Regionalliga bereits zwei Spieltage vor Schluß aufgestiegen ist und die zweite Mannschaft in der Verbandsliga weder auf- noch absteigen kann. Somit ist die Saison für Würselen faktisch beendet.

In dem neuen Spiellokal, das zwar soweit ganz ok war, lag jedoch die Temperatur wohl etwas unter par. Leider hatte ich mein Thermometer nicht dabei, denn ich hatte wirklich nicht damit gerechnet dass es so kalt sein würde. Alle Spieler der vier anwesenden Mannschaften Würselen II, Kerpen I, Würselen I und Rheinpark I traten jedenfalls mit ihren Jacken zum Spiel an. Wenn man dann schon gesundheitlich stark angeschlagen war, wie z.B. bei uns Isabel, dann ist die Raumtemperatur jedenfalls zu niedrig gewesen. Aber ohne Thermometer kann ich da natürlich nix machen.

Das Regionalliga-"Spiel" Würselen I gegen Rheinpark I endete dann auch mit 4-4 bei acht Remisen (einige spielten so lange, dass Fritz wahrscheinlich schon +8.00 anzeigte hahaha) lange bevor Heike kampflos gewonnen hatte. So wie ich die Regionalliga-Tabelle verstehe, wird das Rheinpark zum Glück nicht die Klasse erhalten bei einer zu erwartenden Niederlage in der letzten Runde gegen Brühl. Außer Brühl und Würselen können theoretisch wohl tatsächlich noch alle Mannschaften aus der Regionalliga absteigen, das ist doch mal ne tolle Sache. Nein, ich hab die direkten Vergleiche nicht alle nachgerechnet, aber der Tabellendritte hat 8 Punkte und die vier punktgleichen Tabellenletzten haben je 6 Punkte, da ist doch nach unten noch alles drin.
Jedenfalls waren damit diese 2 Mannschaften nicht mehr gezwungen, sich in dem nicht geheizten Raum (Außentemperatur 9 Grad Celsius!) aufzuhalten, sondern konnten die Heimreise antreten.

Das war uns leider noch nicht vergönnt. Aber der Reihe nach.
Heike gewann nach einer Stunde kampflos, acht Leute hatte Würselen dann doch nicht zum Heimkampf an die Bretter gebracht. 1-0 für uns also um 12:00 Uhr an Brett 1.

Vogel, Heike (Kerpen) 2057 - Saizew, Valeri (Würselen) 1958 +-.

Direkt im Anschluß machte Isabel an Brett 2 remis. Diesmal war sie jedoch aufgrund ihrer Krankheit entschuldigt. 12:05 Uhr, Brett 2:

Popielas, Hans (Würselen) 1821- Hund, Isabel (Kerpen) 1889 remis.

Ersatzspieler Andreas bekam am achten Brett einen Spieler aus der vierten Mannschaft von Würselen als Gegner. Leider wird die DWZ-Datenbank des Deutschen Schachbundes gerade gewartet, so dass ich dem jungen Mann keine DWZ zuordnen kann. Vielleicht hat er aber auch keine.
Doch, hat er. DWZ 859.

Liu, Julian (Würselen) 859- Schlegel, Andreas (Kerpen) 1742 0-1.

Dazu noch ein Wort, das ich mich vielleicht bisher noch nicht zu schreiben wagte. Ich bin ja selbst nicht bekannt dafür, frühzeitig aufzugeben. Aber das Bonmot "Durch Aufgeben hat noch keiner eine Partie gewonnen" führt dann in der Verbandsliga SVM dazu, dass tatsächlich mattgesetzt werden muß. Die Lektion, wann man eine Partie aufgeben darf, kann oder gar muß, scheint in vielen Vereinen einfach auszufallen. Änderte auch in diesem Fall zum Glück nix am Ergebnis, Andreas gewann. Dazu und weiterhin habe ich schon keine Uhrzeit mehr.

Der Nächste, der überzeugend gewann, war Gereon am siebten Brett. Das Spiel auf ein Tor endete zum 3,5 zu 0,5 für uns.

Klein, Gereon (Kerpen) 1805 - Ramacher, Karl-Heinz (Würselen) 1612 1-0.

Das 4-1 erzielte Lutz an Brett 4.

Peltzer, Harald (Würselen) 1778 - Schauff, Lutz (Kerpen) 1971 remis.

Franjo an Brett 6 schob ein remis hinterher zum 4,5 zu 1,5 für uns und damit zum Sieg.

Sanen, Erwin (Würselen) 1656 - Buljovcic, Franjo (Kerpen) 1791 remis.

Sein Gegner war bestimmt zufrieden, steht er doch jetzt bei zwei remis und 6 Niederlagen in dieser Saison, also 1 Punkt aus 8 Spielen.

Rolf an Brett 5 und ich an Brett 3 konnten abschließend noch jeweils Turmendspiele zum 6,5 zu 1,5 Sieg für uns verwandeln.

Schmitz, Rolf (Kerpen) 1945 - Havenith, Michael (Würselen) 1686 1-0.

Pick, Stefan (Kerpen) 2015 - Drescher, Marius (Würselen) 1605 1-0.

Ich hätte viel früher gewinnen können, wenn ich 23. Dg2-h3 gespielt hätte und nicht erst 24. Hätte, wenn und aber.

Es ist sehr schwierig, sich auf einen Mannschaftskampf zu konzentrieren, in dem es um Nichts mehr geht. Der Aufsteiger steht mit Horrem seit deren Sieg gegen uns fest, die Absteiger sind ebenfalls klar. Horrem gewann allerdings heute nur mit 4,5 zu 3,5 gegen Eilendorf, und erfahrungsgemäß hätte ein 4,5 fast immer auch andersrum laufen können. Deshalb müssen wir tatsächlich versuchen, auch das uninteressante nächste Spiel um Platz 2 gegen Herzogenrath zu gewinnen. Nur der Form halber!

Als wir gegen 14:00 Uhr das Spiellokal verließen, funktionierte übrigens auch die Heizung!

Übrigens habe ich heute erfahren, dass der nächstjährige Aufsteiger in die Regionalliga mit DJK Aufwärts Aachen II auch jetzt bereits feststeht. Wir können also zum vierten Mal hintereinander um die Plätze 2-4 spielen in der kommenden Saison. Schöne Aussichten!

Das folgende Zitat passt besonders gut auf den o.a. Parallel"kampf" in der Regionalliga zwischen Würselen I und Rheinpark I. Rolf und ich lehnten heute guten Gewissens remis ab, und der neue Deutsche Meister Niklas Huschenbeth vom HSK tat dies in den neun Runden zum Titel gar 6 Mal!

"Auf Remis zu spielen ist gewissermaßen ein Verbrechen gegen das Schachspiel."
Mikhail Nekhemyevich Tal

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 11.04.10

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