Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - PTSV Aachen I

Am 13.11.11 fand in unserem Klubheim das dritte Spiel der Saison 2011/12 statt. Gegen den Absteiger und aktuellen Tabellenführer aus Aachen waren wir sicher Außenseiter. Auf der Bank saßen diesmal Gereon, Udo und Zafar, dafür waren Johannes und Ede in der Startformation. Dies ist auch unsere nominelle Stammmannschaft.

Das Spiel begann ausnahmsweise mal pünktlich, Paul war auch kurz nach 11 am Brett. Die Telekomis hatten alles aufgefahren, was Rang und Namen hat. Ihre 8 angetreten Spieler waren in der Rangfolge des Vereins in den ersten neun Plätzen zu finden., lediglich Brett 3 Tobias Peters fehlte.

Die erste beendete Partie brachte uns gleich in Rückstand. Johannes verlor gegen 13:00 Uhr am siebten Brett, nachdem er in solider Stellung mit Dxe5 einen vergifteten Bauern gefressen hatte.

Brett 7, 13:00 Uhr: Klein, Gernot, Dr. (PTSV) 1829 - Willms, Johannes (SKK) 1914 1-0

Johannes Gegner war einer von drei Spielern des Gästeteams mit einem Doktortitel. Das Ergebnis war natürlich nicht gut für uns und so auch nicht eingeplant.

Rund eine Stunde später transportierte Lutz unseren Rückstand auf 0,5 - 1,5.

Brett 4, 14:00 Uhr: Schauff, Lutz (SKK) 1975 - Herranen, Matti, Dr. (PTSV) 2043 remis

Ich muß mich mit meiner Kritik zurückhalten. Mag sein, dass die Partie "remis war". Ein flüchtiger Blick auf die Uhr ließ mich jedenfalls bemerken, dass Lutz Gegner nur noch 11 Minuten bis zur ersten Zeitkontrolle auf der Uhr hatte. Unabhängig davon und wichtiger war noch, dass wir bereits mit 0-1 zurück lagen und Rolf bereits seit der Eröffnung versuchte, eine Ruine zusammenzuhalten. Ohne wirkliche Aussicht auf Erfolg. Wir lagen also praktisch mit 2 Toren hinten.

Brett 5, 14:10 Uhr: Schulten, Berthold (PTSV) 1965 - van Asseldonk, Paul (SKK) 1969 remis

Paul hatte seinen Mannschaftsführer gefragt, ob er remis annehmen darf / soll.

Brett 2, 14:20 Uhr: Pick, Stefan (SKK) 2057 - Müller, Norbert (PTSV) 2069 1-0

Ich muß gestehen, dass ich ausnahmsweise mal einfach nur gut spielte - wahrscheinlich. Denn bereits ein erster Blick nach kurzer Zeit auf die anderen Bretter hatte in mir die Entscheidung zutage gefördert, dass aus meinem angestrebten Remis nix werden konnte. Der quasi 2 Tore Rückstand förderte ungeahnte Qualitäten in mir zutage, mit einem Turmopfer brachte ich meinen Gegner zur Strecke. Wie immer in solchen Fällen führten viele Wege nach Rom. Ob das alles richtig und korrekt war, werde ich bei Gelegenheit mal mit der Rechenmaschine überprüfen. Optisch sah es jedenfalls sehr gut aus.

Es stand also offiziell 2 - 2, aber es war nicht wirklich Land in Sicht für uns. Außer wenn Ede gewinnen würde und Heike und Isabel remis spielten...

Brett 6, 14:30 Uhr: Schmitz, Rolf (SKK) 1934 - Fournell, Udo (PTSV) 1926 0 - 1

Das war die Partie, die von Anfang an in die falsche Richtung lief und zusammen mit der Partie von Brett 7 unseren Rückstand ausmachte. Aus meiner Sicht nicht unbedingt erwartet, zumindest vor der Partie.

Kurze Zeit später jedoch war ein wesentlicher Bestandteil dieses Planes dahin.

Brett 1, 14:35 Uhr: Telke, Holger (PTSV) 2058 - Vogel, Heike (SKK) 2048 1-0

Heike hat endlich mal gut gespielt. Fast jedenfalls. Nur hat sie bereits in der Eröffnung sehr viel Zeit verbraucht, und so fiel denn auch im 40. Zug das Blättchen. War aber nicht entscheidend, da der schwarze b-Bauer verloren geht und damit auch die Partie. Schade, sie hat wirklich alles versucht, und irgendwo war das Turmendspiel bestimmt zu halten gewesen. Denn Turmendspiele sind alle remis - oder so.

2 - 4.

Brett 3, 14:45 Uhr: Brüggemann, Frank (PTSV) 2038 - Hund, Isabel (SKK) 1916 remis

Das wars dann, die Niederlage war besiegelt, Zwischenstand 2,5 - 4,5 gegen uns. In der Schlussstellung konnte Isabel wirklich nicht weiterspielen, wenn sie Pech hat wird sie sogar Matt gesetzt. Jedenfalls ermöglicht die Abwehr desselben kein Spiel auf Gewinn mehr - denke ich.

Brett 8, 14:50 Uhr: Nagel, Ede (SKK) 1821 - Schwenzer, Michael, Dr. (PTSV) 1773 remis

Nach meiner subjektiven Einschätzung stand Ede die ganze Partie über auf Gewinn. Er gewann einen Bauern oder zwei, und Schwarz sperrte sich seinen Schwarzfelder hinter den eigenen Bauern ein. Trotz eines Qualitätsverlustes blieb Weiß mit einer komfortablen Stellung zurück. Aus irgendwelchen Gründen weigerte sich der weiße Freibauer auf a4, sich einfach mal in Marsch zu setzen. Besonders nach einem möglichen Turmtausch hätte das m. E. die wenigen verbliebenen schwarzen Figuren vor große Probleme stellen können. In dem Fall wars nicht so schlimm, da der Kampf ja bereits verloren war.

Diesen Kampf haben wir überraschenderweise hinten verloren. Oben, wo der Gegner vier 2000er hatte und wir nur zwei, haben wir 50% geholt, genau genommen bis zu Brett 5. Dahinter kam dann nur noch ein halber Punkt aus 3 Spielen dazu.

Somit hat der Volkstrauertag seinem Namen alle Ehre gemacht. Und im nächsten Spiel gegen Pulheim sind wir abermals nur Außenseiter. Hoffentlich können wir dann aus dieser Position mehr machen als gestern.

Leider konnten wir unsere spielerischen Defizite an diesem Tag auch durch den Kampfgeist, den Team Spirit, der Deutschland bei der Mannschaftseuropameisterschaft den ersten Titel überhaupt gebracht hat und der bislang auch unsere Stärke war, nicht ausgleichen.

"Warum muß ich gegen diesen IDIOTEN verlieren?"
Aaron Nimzowitsch

Damit ist jetzt wirklich niemand persönlich gemeint, es war nur das erste Zitat, das ich gefunden habe. Und passt natürlich irgendwie auch zu einer Niederlage, oder?

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 14.11.11

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