Schachklub Kerpen 64 e.V.

4 Kerpener in Köln

http://www.schachfreunde-ford.de/ksvmmblitz.htm

Am Samstag, den 16.10.2010 fanden vier Kerpener, drei davon mit der Bahn, den Weg ins heimatliche Köln. Stefan Pick, Lutz Schauff, Vladimir Koutcherkevitch und Mathias Wöstmann vertraten den SK Kerpen 64 e.V. bei diesem Turnier.

In diesem Jahr nahmen 16 Mannschaften teil, eine deutliche Steigerung gegenüber den 3 aus dem Vorjahr. Das lag in 2009 natürlich einzig und alleine an dem "genialen" Termin 03.10. Aber die Verantwortlichen des KSV sind ja beratungsresistent und legen weiterhin KSV-Termine auf die Spieltermine der Turniere der Vereine.

Heike konnte nicht mitspielen, weil sie auf Max aufpassen musste.

Das Turnier begann mit 35-minütiger Verspätung wegen totalem Absturz - des Rechners.

Die erste Runde bescherte uns gleich Mülheim als Gegner. In verlorener Stellung konnte ich den König meines Gegners Leo Evers ergattern. Die gerechte Strafe dafür, dass er mir zu Beginn der Partie nicht die Hand geben wollte. Wir siegten mit 3-1 gegen einen nominell stärkeren Gegner. Danach hätten wir aufhören sollen!

Evers, Leo (Mülheim) DWZ 1977 ELO 2096 - Pick, Stefan (Kerpen) DWZ 2071 ELO 2104 0-1
Schauff, Lutz (Kerpen) DWZ 1934 ELO 2108 - Eigemann, Frederik DWZ 1998 ELO 1946 1-0
Hermann, Waldemar (Mülheim) DWZ 2060 ELO 2170 - Koutscherkevitch, Vladimir DWZ 1641 0-1
Wöstmann, Mathias (Kerpen) DWZ 1368 - Decker, Andreas (Mülheim) DWZ 1843 0-1

Das war denn auch das eindeutige Highlight aus unserer Sicht. Ab der zweiten Runde lief dann aber auch alles schief.

In der zweiten Runde verloren wir mit 1,5 zu 2,5 gegen Euskirchen I. Hier war ich mir sicher, dass ich den Ausgleich zum 2-2 noch hinkriegen würde. War dann aber nix, am Ende musste ich das Gnadenremis mit 2 Sekunden auf der Uhr annehmen. Ich wollte ja nicht, aber...

Lutz gewann gegen Jürgen Neubauer, DWZ 2036. Ich kriegte einen halben Punkt geschenkt. Vladi und Mathias verloren. Ich kannte zwar die anderen 3 Spieler von Euskirchen nicht. Aufgrund der Aufstellung der zweiten Euskirchener Mannschaft und der Abschlusstabelle, die die Erste Euskirchener Mannschaft mit 17-13 Punkten als 7. ausweist, müssen diese jedoch allesamt auch über 2000 DWZ haben. Eine äußerst unglückliche Niederlage. Und es sollte nicht die Letzte bleiben.

Gleiches Bild in der dritten Runde gegen Euskirchen II. Wiederum gewann Lutz als Einziger seine Partie. Ich spielte remis, diesmal war jedoch meine Partie als Erste beendet. Mit einem Minusbauern und einigen Sekunden weniger auf der Uhr ausgestattet, konnte ich das Remisangebot meines Gegners nicht wirklich ablehnen. Egal, wie es letztlich ausgehen würde.
Erneut also 1,5 - 2,5 verloren, und wieder war bestimmt ein Punkt drin gewesen.

Die vierte Runde bescherte uns dann mit Ford I einen der Turnierfavoriten. Mit einem IM und 2 FMs angetreten, verfügte der Gastgeber doch über deutlich mehr Qualität in seinen Reihen als wir. Letztendlich ging es 3-1 für Ford aus. Lutz konnte zwar den IM Haskelmann besiegen, aber wir anderen 3 waren chanchenlos.

Hier die Aufstellung von Ford I:

Rotstein, Efim, FM, DWZ 2252, ELO 2310
Haskelmann, Eugen, IM, DWZ 2180, ELO 2198
Cordts, Ingo, FM, DWZ 2148, ELO 2292
Fokken, Achim, DWZ 1981, ELO 1993

In der 5.Runde gegen Ford II erwischte es dann auch noch Lutz. Obwohl er die Dame seines Gegners Udo Goy fangen konnte, verlor er zum ersten Mal an diesem Tag eine Partie. Wir verloren wieder mit 1,5 zu 2,5. Ich spielte remis gegen Bernd Dahm. Vladi verlor aus sehr guter Stellung und Zeit gegen Stefan Mays. Mathias holte seinen ersten Punkt. Leider ist mir der Name seines Gegners nicht bekannt.

Ford II, zumindest die ersten 3 Bretter:

Dahm, Bernd DWZ 2076
Goy, Udo, DWZ 2067, ELO 2206
Mays, Stefan, DWZ 2125, ELO 2135

Wir arbeiteten uns also ans Tabellenende, und man sieht schon, dass wir die Punkte immer falsch aufteilen. Wenn Vladimir oder Mathias mal was holen, dann reichts auch nicht zu einem weiteren Mannschaftspunkt. Außerdem war jetzt keiner von uns mehr ungeschlagen. Ich hatte 2,5/5, Lutz 4, und Vladimir und Mathias je 1. Als Mannschaft hatten wir zu diesem Zeitpunkt leider nur 2-8 Punkte und standen damit auf Platz 14. Aber das wussten wir zum Zeitpunkt des Spielens gar nicht. Eine Tabelle wurde erstmals 3 Runden vor Schluß bekanntgegeben.

Es folgte ein 0-4 gegen Niederkassel. Aber das sind nicht die Gegner, an denen wir uns an einem solchen Tag orientieren können. Ich zeig Euch mal warum:

Niederkassel

Riedel, Holger, Dr. DWZ 2173, ELO 2201
Stanetzek, Carsten DWZ 2139, ELO 2227
Mende, Andreas DWZ 2085, ELO 2136
Groß, Werner DWZ 2119 ELO 2249

Die 7. Runde brachte erneut eine 1,5-2,5-Niederlage, diesmal gegen Brauweiler. Ich konnte remis spielen gegen Benjamin Schmetzer, und wahrscheinlich gewann Vladimir gegen meinen alten Schachfreund Gerd Matern. Lutz und Mathias verloren ihre Partien.

Bis hierhin ging es eigentlich noch. Ich hatte 3/7, Lutz 4/7, Vladimir 2/7 und Mathias 1/7. Angesichts der Gegner spielten unsere Bretter 3 und 4 bis dato wahrscheinlich sogar über der Erwartung, Lutz sowieso. Dennoch hatten wir 2-12 Punkte und waren 14. von 16.

Wir waren in der 8.Runde angekommen, denke ich. Mittlerweile ist Mittwoch der 20.10.10, es sind also einige Tage ins Land gezogen. Hoffentlich hat das meinem Gedächtnis nicht geschadet.

In der achten Runde gab es eine Klatsche mit 0-4 gegen Brühl. Die schlechtere Turnierhälfte fing an. Ob es an mangelnder Kondition klag oder an zuviel Biergenuß, zumindest bei mir, ist nicht mehr festzustellen. Jedenfalls war meine Partie gegen den amtierenden Kölner Blitzeinzelmeister William Hanrahan eine von 2 Kandidaten für meine schlechteste Partie im Turnier. Warum? Nun, ganz einfach, weil er seine Dame nach f6 stellt und ich meinen Turm von h4 nicht wegziehe. So kann man nicht gewinnen!

Es folgte die erwartete 1-3 Niederlage gegen den späteren Turniersieger, KKS I. Immerhin gelang Dieter Morawietz mit dem Schlußzug Tc8 der schönste Sieg gegen mich und Mathias Wöstmann gegen Jürgen Porn (DWZ 2006) an Brett 4 ein sensationeller Punkt für uns!

Runde 10 bescherte uns eine weitere Niederlage gegen eine Mannschaft, die sich später für SVM qualifizieren sollte. Erneut 1,5 - 2,5, diesmal gegen Grünfeld. Ich verlor ein remisträchtiges Läuferendspiel, Lutz gewann gegen Philipp Türk, den halben kann nur Vladimir geholt haben. Denke ich. Denn Frank Gerdell hat bestimmt gegen Mathias gewonnen, oder?

2/3 des Turniers waren also vorbei, Zeit für eine erneute Zwischenbilanz. Ich fand mich bei katastrophalen 3/10 wieder, Lutz 5/10, Vladimir 2,5/10, Mathias 2/10. Als Mannschaft war das immer noch der 14. Platz.

Weiter mit Runde 11. 0-4 gegen Porz I. Wobei das allerdings eine verstärkte Jugendmannschaft war, die am Ende mit 12-18 Punkten Rang 12 belegte. Ich betrachte meine Niederlage erneut als unnötig und behaupte, daß das an einem normalen Tag nicht passiert. Von guten Tagen wollen wir gar nicht erst sprechen.

Runde 12 brachte uns den Tabellenletzten Porz II. Auch hier gelang uns kein Sieg! Der Kampf endete mit 2-2, wobei ich ausnahmsweise mal den Ausgleich erzielen konnte. Ich glaube Lutz hat verloren. Wer außer mir gewonnen hat, weiß ich leider nicht. Sagen wir mal der Vladimir.

Gegen den punktgleichen 15. KKS II gab es in Runde 13 ebenfalls ein 2-2., wobei diesmal Vladimir und Mathias die Punkte holten. Deshalb muß auch hier mehr drin gewesen sein.

Zum Abschluß folgten 2 Niederlagen gegen die Lasker-Truppen. Gegen die Erste verloren wir mit 0-4, diese Mannschaft belegte am Ende Platz 2. Gegen die Zweite folgte das sechste und letzte 1,5 - 2,5 in der letzten Runde. Lutz konnte gewinnen, und ich beendete das Turnier mit einem Remis. Auch diese Mannschaft, Lasker II, war mit Patrizio di Franko, Andreas Hören und Bernhard Mews an den ersten drei Brettern einfach zu stark aufgestellt für uns.

Wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe, komme ich auf 4,5/15, Lutz auf 6/15, Vladimir auf 4,5/15 und Mathias auf 4/15. Ganz sicher bin ich mir da jedoch nicht, noch nicht einmal bei mir selbst.

Das vor dem Turnier ausgegebene Minimalziel, nicht Letzter zu werden, wurde damit souverän erreicht, Porz II sei Dank! In der Besetzung und unter den Voraussetzungen wäre mehr als Platz 13 aber realistisch auch nicht drin gewesen. Dank jedenfalls an alle Kerpener Spieler, die mitgespielt haben. Sollen sich die, die das nicht getan haben, ein Beispiel daran nehmen.

Und ja, ich werde beim Brötchenblitz nicht an Brett 1 spielen, versprochen!

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V.

Zurück