Spielbericht Kerpen II - Berrenrath II
"Es gibt Tage, da sollte man einfach im Bett bleiben" war die Antwort des Verfassers
dieser Zeilen auf die Frage von Vereinskollege Lutz Schauff, "was er denn da gemacht hätte".
Mehr wollte der MF der 2. Mannschaft auch nicht zu dem schier Unfassbaren sagen, das in den
vergangenen 4 Stunden an den 8 Schachbrettern geschehen war.
Gleich reihenweise patzten da die Kerpener in einem Tempo, als ginge es darum, als erster
den Centre-Court als Verlierer zu verlassen. Da nutzte es auch nichts, dass sich einige
Berrenrather am Ende anschlossen und ihre Partien noch "wegwarfen". 4,5:3,5 hieß es am Ende
für die Gäste aus Berrenrath, deren Wertungszahlen an einigen Brettern "um Welten" von denen
der Kerpener entfernt waren.
Den Vogel schoss dabei der Berrenrather Anton Metul ab, dem es an Brett 6 trotz 450 Punkten weniger gelang, seinen Kontrahenten (mich) fachgerecht zu zerlegen. Meine "Nicht"-Leistung an diesem Tage gehört sicherlich zu meinen mir unerklärlichsten Aussetzern, wie sie in dieser Form auch nicht alle Tage vorkommen. Woran es lag? Keine Ahnung! Nichts gesehen, keine Konzentration, Einzüger nicht gesehen....Mit Schach hatte mein Spiel jedenfalls rein gar nichts zu tun. Setzen 6!!!
Dieser "Nicht"-Leistung seines Mannschaftsführers wollte unser Brett 1, unser Schwede,
Erik Matson, natürlich nicht nachstehen.
Diesmal knapp um 2 Minuten vom eigenen Mannschaftsführer geschlagen, ging er als nächster
Verlierer vom Brett. Setzen 6!!!!
Derweil hatte Theo Hemmersbach eine wilde Partie mit Minusfigur auf dem Brett 5. Zwischenzeitlich von Hans-Josef Wolf (das Matt ist von Theos Gegner nicht zu verhindern) zum potentiellen Gewinner erklärt, wollte auch ich zunächst diesem Irrglauben verfallen. Aber wie schon erwähnt, konnte ich am Sonntag auch kein Schach spielen... Ca. 197 Sekunden später musste Theo dann aufgeben, nachdem sein Gegner einen Zug vor dem Matt einen Bauern zur Dame umwandeln konnte. Setzen 6!!!!
Mit einem fröhlichen 0:3 aus Kerpener Sicht ging es dann in die 3. Stunde. Und aus Berrenrather
Sicht wurde diese Stunde auch fröhlich...
Michael Ruiz (Brett 7) gehörte in dieser Saison zu unseren zuverlässigsten Spielern (jaja,
doch die haben auch wir in der 2. Mannschaft). Das geht natürlich nicht so weiter, dachte er
sich dann wahrscheinlich, nachdem er einen Läufer für 2 Bauern hatte. Bloß, wie diesen wieder
hergeben?? Nach einigen Überlegungen fand unser Michael dann die Lösung. König auf schwarzes
Feld ziehen, Läufer schlägt Michaels Läufer mit Schach, so dass dieser nicht den Turm des
Gegners schlagen kann, wie vorher noch möglich gewesen wäre.
Am Ende hat Michael aber mit 2 Minusbauern noch schön remis gespielt. Dafür noch Note 4!
Kommen wir jetzt zu unserem Brett 8. Eduard Kaiser will so gar nicht in unsere Mannschaft passen. Zu beständig ist seine Leistung in dieser Saison. Nach seinem gestrigen Sieg hat er nun schon 4 aus 5 auf dem Konto. Wie sieht das denn aus?? Note 1!
An den restlichen 3 Brettern stand nur Hans-Josef (Brett 4) ausgeglichen. In Anbetracht des Zwischenstandes von 1,5 : 3,5 wurde das Remis des Gegners erst mal abgelehnt. Dieser wollte dann wohl zeigen, dass auch Berrenrather patzen können. Versuch gelungen, Punkt für Kerpen. Note 2 für Hans-Josef!
Rolf Strack vermochte es auf seinem Brett (2) fast alle Figuren auf engstem Raum um den König
zu versammeln. Dies beeindruckte seinen Gegner dann so sehr, dass dieser eine Figur nach der
anderen stehen ließ. Da half auch nichts, dass Rolf in akuter Zeitnot erstmal mühevoll (wir
kennen ja Rolf´s Sehschwäche...) jeden Zug weiter fleißig mitnotierte.
Punkt für Kerpen, Note 3!!
Unser Senior, Heinz Böhmer kam an Brett 3 mit den schwarzen Püppchen nie so richtig aus den Puschen. Eine für ihn grauselige Stellung konnte er in Zeitnot nicht mehr reparieren. Am Ende fiel das Plättchen und der Sieg war perfekt für Berrenrath. In Anbetracht des Alters und des Gesundheitszustandes wollen wir aber nicht so hart mit SF Heinz Böhmer ins Gericht gehen. An ihm lag es sicherlich nicht, dass wir uns am Sonntag bis auf die Knochen blamiert haben.
Fazit: Wir dürfen ab sofort trinken und lasst uns diesen Tag schnell verdrängen!
Eduard Nagel