Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - Herzogenrath I

Man trifft sich im Leben immer zweimal. In der letzten Saison waren wir in Herzogenrath mit 2-6 unter die Räder gekommen. Das sollte sich in dieser Saison ändern. So spielten wir also heute ab 11:00 Uhr zuhause gegen Herzogenrath. Diese traten mit 2 Ersatzspielern an, während bei uns die beste Mannschaft spielen konnte.

Nach knapp 2 Stunden sah es gar nicht mal so gut aus. Gereon verlor gegen den Ersatzspieler Mehdi Samraoui, der mit Weiß eine überzeugende Partie spielte. Lutz konnte gegen dessen Bruder, wie ich vermute, Mekki Samraoui, mit Weiß mit Mühe und Not remis halten. Ein Rückstand also, und Udo, Heike und ich hatten uns solide Minusbauern erarbeitet. Wie sollte das enden?

Nun, zunächst einmal erzielte Zafar am letzten Brett den Ausgleich zum 1,5 zu 1,5. Sein Gegner stellte in Zeitnot die Partie ein. Danach geschah das erste kleine Wunder. Mein Gegner wollte mit Mehrbauer und Läuferpaar einfach zu viel und stellte zweizügig einen Turm ein! Tor also für uns und die glückliche Führung.

Diese baute Rolf Schmitz verdient zum 3,5 zu 1,5 aus. Er konnte den Vorsitzenden des SBNRW mit den weißen Steinen bezwingen. Aber selbst danach war klar, dass wir den Kampf immer noch verlieren konnten. Als nächster musste Udo am Spitzenbrett die Segel streichen. Auch Isabel an Brett 2 konnte ihre Stellung nicht halten, 3,5 zu 3,5 also. Die Lage spitzte sich zu.

Heike stand gegen Oliver Schreyer an Brett 3 total auf Verlust. Weiß, Schreyer, hatte 2 Bauern mehr im Endspiel. In der Stellung mit Weiß Kg3, Te4, Sb7, Bb5, c5, e3, g5, h2, Schwarz Kh8, Tf8, Sg8, Ba7, g7, h5 reklamierte Weiß Zeitüberschreitung von Schwarz, da das schwarze Plättchen fiel. Der letzte Zug Tf8 von Schwarz war jedoch der 41. Zug von Heike. Anstatt jetzt die Anzahl der Züge kontrollieren zu lassen, spielte Weiß noch schnell Te4-e7. Während Heike das Partieformular vervollständigte, landete das von Weiß zerknüllt an der Heizung. Weiß schmiss seinen König um und trug sich eine 0 im Spielbericht ein. Auf die Frage seines Mannschaftskollegen, warum er denn nicht weiterspiele, fragte er nur, ob denn alle blind wären.

Heike wusste also immer noch nicht, was los war und reichte dem Gegner zu dessen Aufgabe erstmal die Hand. Erst danach stellte sie fest, dass der Turm auf e7 einfach vom Springer auf g8 genommen werden kann!

Auf diesen 4,5 Sieg haben wir erstmal angestoßen - Prost!

"Warum die Zitronen sauer wurden

Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.

Bis sie einst sprachen: »Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!«

Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: »Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!«
Da wurden die Zitronen sauer..."

Quelle: http://www.sabon.org/heinz-erhardt-gedichte/index.html

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 12.10.08

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