Spielbericht Kerpen I - Eilendorf I
Am 10.01.10 fand in Kerpen das fünfte Spiel der Saison 2009/10 statt. Wir mussten diesmal erneut auf Udo und Franjo verzichten. So kam unser Ersatzmann Gereon Klein bereits zu seinem vierten Einsatz in dieser Saison, und ich habe immer noch den Verdacht es wird nicht der Letzte sein.
Erneut beschränke ich mich weitestgehend auf die Ergebnisstatistik und den chronologischen Ablauf der Dinge. Wie bereits in vorhergehenden Berichten erwähnt kann ich damit niemandem auf den Schlips treten. Auch diesmal ist jedoch leider noch ein Wort zu einem Gegner nötig, möglichst ohne den eigenen Spielern zu schaden.
Dieser Kampf stand zunächst unter dem Eindruck der tagelangen Diskussion darüber, ob der komplette Spieltag wegen der Wetterverhältnisse abgesagt werden sollte oder nicht. Allein die Ankündigung der Überlegung, dies zu tun, führte bei mir von Freitag bis Samstag zu der Einstellung, dass wir am Sonntag kein Spiel haben. Na ja, es kam ja dann anders.
Die Entscheidung, zu spielen oder nicht, kann ich nicht beeinflussen. Insofern kann ich sowohl den Aachener Schachverband als auch unsere Nachbarn in den Niederlanden verstehen, die den kompletten Spieltag für Samstag, wohlgemerkt Samstag, abgesagt hatten. Der Kölner Schachverband sagte am Freitag für Sonntag ab. Auch das eine mögliche Entscheidung. SVM und NRW spielten am Sonntag, was nach meinem Kenntnisstand und Durchsicht der Ergebnislisten wohl auch problemlos möglich war. Die Überlegung im SVM allerdings, den kompletten Spieltag am 30. Mai hinten an die Saison als letzten Spieltag dranzuhängen, hätte m.E. gegen die TO und die vor der Saison gemachte Auslosung verstoßen. Aber bevor ich mich jetzt schon wieder über ungelegte Eier aufrege, kommen wir nun endlich zum sportlichen Teil dieses Berichts.
Der Kampf begann damit dass Pauls Wecker seiner geplanten Tätigkeit nicht nachkam. Zum zweiten Mal in dieser Saison lagen wir also bei einem Heimspiel nach einer Stunde mit 0-1 zurück. Mehr als ich in 30 Jahren zuvor zusammen an kampflosen Niederlagen einer eigenen Mannschaft erlebt habe. Hier werden in Zukunft Sicherheitsmechanismen eingebaut werden müssen. Wir erfuhren den Grund für Pauls Nichtantreten auch erst nach dem Kampf, als Heike Zeit hatte mal auf ihr Handy zu gucken. Solange konnten wir uns noch Gedanken machen, warum wohl Paul nicht zum Spiel erschienen war.
Was (Wer) fehlt auf dem Bild?
van Asseldonk, Paul (Kerpen) 2018 - Sassenscheidt, Frank (Eilendorf) 1923 - +
Das Ganze ereignete sich an Brett 4.
Damit war schon recht früh klar, dass es erneut kein leichter Sonntag werden würde. Isabel schob gegen 12:35 Uhr ein remis nach, in noch nicht ganz abgeschlossener Eröffnung. Zumindest vom Gegner. Dennoch war das Ergebnis zu dieser Zeit noch ok. Das war Brett 2.
Die Beiden packen ein.
Hund, Isabel (Kerpen) 1904 - Voß, Andreas (Eilendorf) 1943 remis
Ihr Gegner blieb damit auch im fünften Spiel dieser Saison ungeschlagen und bringt es jetzt auf 2 Siege und 3 remis. Aus unserer Sicht bedeutete das zwei Weiß-Partien beendet und ein Zwischenstand von 0,5 zu 1,5. Leider stellte Zafar in aussichtsreicher Position eine Qualität ein und damit "eigentlich" auch die Partie. Ich sah uns schon mit 2 Toren hinten und zwei oder auch nur einen Mannschaftspunkt in weiter Ferne. Doch die Partie, wie die anderen fünf, lief noch weiter.
Rolf musste gegen 13:30 Uhr ins remis einwilligen, er konnte der Zugwiederholung des Gegners mit Drohung eines Bauerngewinns nicht ausweichen. Das Alles an Brett 6.
Schmitz, Rolf (Kerpen) 1945 - Olzem, Wolfgang (Eilendorf) 1735 remis
Spielstand damit 1 zu 2 gegen uns und kein Land in Sicht.
Zafar musste gegen 13:38 Uhr am siebten Brett ins remis einwilligen, nachdem er die Qualle zurückbekommen hatte und im Leichtfigurenendspiel nur noch einen Minusbauern besaß und die bessere Figur.
Nyßen, Michael (Eilendorf) 1710 - Rahi, Zafar (Kerpen) 1759 remis
1,5 - 2,5 gegen uns und es lief alles Andere als gut. Aber das kennen wir ja schon.
Diesem Spielstand liefen wir weitere 2 Stunden hinterher. Allerdings besserte sich die Lage an einigen Brettern zusehends. Doch dazu in den Brettberichten mehr.
Erst gegen 15:30 Uhr wurde die nächste Partie entschieden. Lutz musste bei ziemlich abgeräumtem Brett remis machen.
Haase, Georg (Eilendorf) 1822 - Schauff, Lutz (Kerpen) 1964 remis
Wir transportierten also den knappen Rückstand vor uns her, jetzt zum 2-3. Es dauerte wiederum eine knappe Stunde bis die nächste Partie beendet wurde.
Souren, Jürgen, Dr. (Eilendorf) 2182 - Vogel, Heike (Kerpen) 2021 remis
Das muß so gegen 16:20 Uhr gewesen sein. Heike hatte wiederum eine sehr interessante Partie gespielt und bereits im weltrekordverdächtigen dritten Zug mit Schwarz (!) einen Bauern geopfert. Nach langem Nachdenken nahm der Gegner diesen auch. Im weiteren Partieverlauf erhielt Heike zunächst Ausgleich, auch materiell. Im Endspiel gewann sie gar einen Bauern und landete in dem beliebten Endspiel der ungleichen Läufer, allerdings zunächst mit Türmen, Dieses Endspiel bietet sehr gute Gewinnchancen. Darüber sind ganze Bücher geschrieben worden. Diese Gewinnchancen verschwanden allerdings direkt mit dem unnötigen Turmtausch. Obwohl Heike in dem Endspiel alles versuchte und sogar einen zweiten Bauern gewann, blieb die Partie remis. Damit hatte sie in der fünften Partie den ersten halben Punkt abgegeben.
Spielstand damit 2,5 - 3,5 gegen uns.
Kurz darauf gab Gereons Gegner seine hoffnungslose Stellung mit einem Bauern auf d7 (als Schwarzer!) gegen Gereons Dame auf. Er hatte ziemlich lange die Uhr laufen lassen und damit Gereon und uns alle auf seine Aufgabe. Das tut man nicht. Was auch immer er erhofft hatte, es trat nicht ein und Gereon bekam verdient den schon seit der Eröffnung (Qualitätsgewinn) klaren Punkt gegen 16:25 Uhr.
Klein, Gereon (Kerpen) 1805 - Jazmati, Abdul (Eilendorf) 1739 1-0
Zum ersten Mal seit 11:59 Uhr stands Unentschieden, 3,5 - 3,5.
Wiederum hatte ich also die letzte Partie des Wettkampfes zu spielen. Und wieder stand ich auf Gewinn, ich kanns nicht ändern. In einem Mittelspiel-Scharmützel hatte ich 2 Qualitäten gewonnen, was denn auch nach Rückgabe eines der beiden Türme gegen einen der beiden störenden Gäule zum Sieg reichte. Um 16:30 Uhr wars perfekt, der nicht mehr geglaubte erneute Sieg war da.
Schmidt, Alexander (Eilendorf) 1953 - Pick, Stefan (Kerpen) 1986 0-1
Wir haben mit diesem Sieg die Tabellenspitze gefestigt. Am nächsten Spieltag (31.01) kommt es wiederum zuhause zum beliebten Spiel Erster gegen Dritter, nämlich Aachen-Hörn. Das ist der Regionalliga-Absteiger der vergangenen Saison und vielleicht die Mannschaft mit den besten Einzelspielern. Mal sehen ob wir da auch dagegen halten können.
So wie wir spielen wird das bald nötig sein!
Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml
Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 11.01.10
Zurück