Spielbericht Eilendorf I - Kerpen I
Zunächst einmal muß ich mich entschuldigen, dass dieser Bericht erst so spät vom Band läuft. Das
lag nicht daran, wie bereits vermutet wurde, dass ich zum ersten Mal seit langer langer Zeit wieder
eine Schachpartie im Rahmen eines Mannschaftskampfes verloren habe. Der Bericht selber war, wie das
Datum zeigt, bereits am 12.12.2010 fertig. Jedoch unser Webmaster, Lutz Schauff, war erstmal noch
eine Woche in Skiurlaub, und außer ihm hat niemand Zugriff auf die Webseite.
Weiterhin war ich mir nicht so ganz sicher, ob ich diesen Bericht nicht doch noch überarbeiten und
ändern sollte. Mach ich jetzt aus Zeitgründen dann doch nicht.
Dann kam sehr erschwerend dazu, ohne dass ich das Thema jetzt hier in der Öffentlichkeit weiter
ausbreiten will, das Thema Spielberechtigung. Und nein, es betrifft nicht unsere Erste Mannschaft.
Sehr wohl jedoch den Verein und Sinn und Unsinn geschriebener Regeln und Regelauslegungen in den
untersten Spielklassen. Dieses hatte mich zwischenzeitlich dazu bewogen, das Schreiben mal wieder
einzustellen. Ich habe einfach keine Lust mehr, mich über solche Dinge aufzuregen. Damit jetzt
schlussendlich NICHT das oben angesprochene Gerücht weiter die Runde macht (das mit der Niederlage),
kommt der Bericht nun eben doch. Viel Spaß beim Lesen!
Am 12.12.2010 hatten wir erneut ein Auswärtsspiel in Eilendorf. Das dritte Auswärtsspiel in der vierten Runde. Das bedeutete für mich zum dritten Mal Schwarz in vier Runden. Diesmal mussten wir leider ohne Lutz, Udo und Gereon antreten. Von Bestbesetzung konnte allerdings auch bei unseren Gegnern keine Rede sein. Die Nummern 2, 3 und 6 fehlten aus der Stammformation.
Beide Mannschaften hatten vor dem Spiel 5-1 Punkte und belegten die Tabellenplätze 3 und 4. Daran sollte sich durch diesen Kampf nicht viel ändern. Kämpferisch erneut ein Highlight, blieben wir spielerisch doch vieles, fast Alles, schuldig.
Kommen wir zum chronologischen Ablauf. Die erste Partie endete erst um 13:20 Uhr, ein Zeichen dafür, wie umkämpft dieses Spiel war. Zafar verlor aus dem Nichts heraus eine "unverlierbare" Partie mit Weiß, 0-1 an Brett 7.
Brett 7, 13:20 Uhr: Rahi, Zafar (Kerpen) 1753 - Jazmati, Abdul (Eilendorf) 1703 0-1.
Nun, ich hatte mir vorher alle Partien angeschaut. Seit einiger Zeit musste ich mich allerdings um meine eigene Partie kümmern, die auch nicht nach Wunsch verlief. Leider muß ich in diesem Fall jedoch sagen, dass mich dieses Ergebnis irgendwie total aus der Bahn warf. Es war einer von mehreren Faktoren, die an diesem Tag schief liefen. "Normalerweise" weiß man ja, dass im Schach alles passieren kann. Und macht sich selbst nicht so sehr abhängig von dem, was an den anderen Brettern passiert. Mir war jedoch sofort klar, dass dieses Ergebnis nicht gut für uns war. Irgendwann so um den Dreh herum sagte ich zu meiner Frau, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie wir heute gewinnen wollen. Leider sollte ich Recht behalten.
Erst eine Stunde später gewann Isabel ihre Partie. Sie hatte in der Eröffnung eine Figur gewonnen. Das war dem Gegner wohl zu früh, um aufzugeben. Also spielte er munter weiter, als sei nix gewesen. An dem verdienten Ergebnis der Partie änderte sich zum Glück nichts mehr. Ich hatte übrigens beim Nachzählen die Mehrfigur zunächst gar nicht bemerkt und war dennoch der Auffassung, dass Isabel mit Weiß besser stand.
Brett 3, 14:25 Uhr: Hund, Isabel (Kerpen) 1929 - Schmidt, Alexander (Eilendorf) 1920 1-0.
Es stand also 1-1, ein schmeichelhafter Zwischenstand, den Franjo eine halbe Stunde später ausbauen konnte.
Brett 6, 14:55 Uhr: Nyßen, Michael (Eilendorf) 1724 - Buljovcic, Franjo (Kerpen) 1801 0-1.
Franjo kam etwas schwerfällig aus der Eröffnung, wie immer mit Schwarz. Nach und nach konnte er seinen Gegner überspielen und schließlich im Angriff erlegen. Ob das Alles so korrekt war, weiß ich nicht. Wie gesagt, meine eigene Partie forderte auch ihren Tribut.
Wiederum eine halbe Stunde später endete die Partie von Rolf. Er hatte seine hervorragende Stellung irgendwo in Zeitnot eingestellt und konnte das im Anschluß nicht mehr reparieren.
Brett 5, 15:25 Uhr: Schmitz, Rolf (Kerpen) 1912 - Olzem, Wolfgang (Eilendorf) 1782 0-1.
Es stand also nach der ersten Zeitkontrolle 2-2 statt 3-1 für uns, was nach dem Partieverlauf der entschiedenen Partien durchaus möglich gewesen wäre. Schade! Noch mehr schade war jedoch die Tatsache, dass von den übrigen 4 Partien nur Ede gut stand, die anderen 3 jedoch zeitweise glatt auf Verlust. Glaube ich zumindest. Es sah also nicht nur nicht gut aus, jetzt sah es sehr schlecht aus!
Zehn Minuten nach Rolf beendete Paul seine Partie. Mit wundervollem Spiel, es grenzte wirklich an ein Mirakel, wie der Holländer sagt, konnte er seinen Trümmer mit Minusqualle, absolut schlechter Zeit und was weiß ich nicht alles in den Remishafen führen. Das erste Wunder an den letzten vier laufenden Partien.
Brett 4, 15:35 Uhr: Haase, Georg (Eilendorf) 1818 - van Asseldonk, Paul (Kerpen) 2017 remis.
2,5 beide also. Wie gesagt, Ede stand auf Gewinn, schon die ganze Zeit. Er gewann dann auch, die Uhrzeit habe ich nicht mehr präsent.
Brett 8: Leuchter, Johannes (Eilendorf) 1688 - Nagel, Eduard (Kerpen) 1761 0-1.
Ein verdienter Sieg. Die einzige Partie außer Isabels bis jetzt, deren Ergebnis dem Partieverlauf entsprach. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserem Ersatzspieler Ede, der kurz vor einem Krankenhausaufenthalt noch eingesprungen ist.
Wir führten also mit 3,5 zu 2,5, und Heike und ich spielten noch. Normalerweise eine Bank, jedoch deuteten die Stellungen zu diesem Zeitpunkt eher auf eine knappe 3,5 zu 4,5 Niederlage für uns hin. Heike allerdings schaffte das remis durch Dauerschach, nachdem sie bereits in der Eröffnung einen Bauern geopfert hatte (ach) und diesen Minusbauern bis ins Endspiel transportierte. In der Schlussstellung "zwang" sie ihren Gegner, eine Figur zu gewinnen, um anschließend mit Dauerschach die Partie zu beenden.
Brett 1: Vogel, Heike (Kerpen) 2088 - Souren, Jürgen, Dr. (Eilendorf) 2159 remis.
Kommen wir nun zum negativen Höhepunkt des Wochenendes aus meiner Sicht. Am Besten enthalte ich mich
allzu vieler Äußerungen, sonst mache ich mich nur unbeliebt. Die Liste meiner Ausreden ist groß. Durch
die Einnahme neuer Tabletten musste ich einen Großteil der Zeit auf der Toilette verbringen. Hört sich
lustig an, vielleicht dachten die Gegner auch, ich würde elektronische Hilfe benutzen. Nun, die
Partienotation beweist das Gegenteil. Ein weiterer Nachteil war, dass sich mein Blutdruck just in der
entscheidenden Partiephase nicht kontrollieren ließ. Alles, was mein Gegner machen musste, und das ist
kein Vorwurf, war den hängenden Bauern einfach zu schlagen.
Jaja, ich weiß, ich habe noch nie gegen einen gesunden Gegner gewonnen. Ist auch egal, ich hatte diese
Probleme vor einiger Zeit schon mal, man sieht das teilweise an den Ergebnissen. Ich werde einfach
versuchen, meine Gesundheit im nächsten Spiel wieder besser in den Griff zu kriegen. Vielleicht klappt
das ja. Dann sollte das auch mit dem Spielen klappen, auch wenn es jetzt nur noch 3 aus 4 sind nach
10 aus 11 im Vorjahr.
Brett 2: Sassenscheidt, Frank (Eilendorf) 1944 - Pick, Stefan (Kerpen) 2062 1-0.
Die erste Schwarz-Partie in der Mannschaft seit ganz langer Zeit, die ich nicht gewann. Schade eigentlich!
Ein umkämpftes 4-4 also, das mir genau so wenig reicht wie das 4-4 im letzten Kampf gegen Übach. Übach gewann übrigens heute gegen Herzogenrath, unseren nächsten Gegner, mit 4,5 - 3,5. Am 16.01.2011 haben wir also zuhause mal wieder ein echtes Spitzenspiel des Dritten Kerpen gegen den Zweiten Herzogenrath. Beide haben 6-2 Punkte. Gleichzeitig spielt der Tabellenführer Aachen-Hörn mit 8-0 Punkten gegen den Vierten Eilendorf mit ebenfalls 6-2 Punkten. Zwei echte Spitzenspiele also. Und die beiden stärksten Mannschaften, Aufwärts Aachen II und Pulheim I, lauern mit jeweils 5-3 Punkten darauf, dass sich die vor ihnen platzierten Mannschaften gegenseitig die Punkte wegnehmen.
Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml
Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 12.12.10 / 08.01.11
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