Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Eschweiler I - Kerpen I

Am 06.02.11 fand in Eschweiler das sechste Spiel der Saison 2010/11 statt. Wir mussten diesmal auf Udo und Franjo verzichten.
So mußte erneut unser Stammersatzmann Gereon Klein ran, trotz Formkrise. In der befindet sich übrigens spätestens seit einigen Wochen auch der Autor dieser Zeilen.

Nun, der "Kampf" begann gegen 11:05 Uhr, und um 11:10 Uhr hallte ein Ruf durch den Raum "Schachmatt!". Diesen ordnete ich zunächst nicht dem laufenden Mannschaftskampf zu, ich dachte tatsächlich, da lief noch eine Spaßpartie nebenher oder so. Nein, Brett 7 war beendet, nach 5 Zügen mit dem Ergebnis 0-1.

Brett 7, 11:10 Uhr: Rahi, Zafar (Kerpen) 1753 - Singh, Marcel (Eschweiler) 1780 0-1.

Ich werde die Partie aus Pietätsgründen an dieser Stelle nicht veröffentlichen und sage nur: Kein Kommentar!
Doch, aber nur zur allgemeinen Lage im Mannschaftskampf nach diesem Ereignis. Eschweiler hatte einen Schwarz-Sieg eingefahren von einem Spieler, der bislang mit 0,5/4 zu Buche stand. Jetzt hat er 1,5/5 und damit genau so viele Punkte wie Zafar.

Zweitens ging mir das Gespräch mit unserem Mannschaftsführer Lutz Schauff von Freitagabend durch den Kopf, wo wir die Möglichkeit eines unentschiedenen Kampfergebnisses erörterten für den (eingetretenen) Fall, dass Eschweiler in Bestbesetzung antritt. Dieses Ergebnis anzustreben oder auch zu erreichen, war nach diesem Paukenschlag in weite Ferne gerückt.

Josef Kaluza nutzte am Spitzenbrett seine Gelegenheit, remis anzubieten, was Heike annahm. Nachdem am Morgen unser Badezimmer durch die Bautätigkeiten unseres neuen Nachbarn unter Wasser stand und Heike zudem gesundheitlich stark angeschlagen war, sehr verständlich dass sie das Remis akzeptierte. Außerdem ist ja nicht gesagt, dass sie nach Ablehnung zwangsweise gewonnen hätte. Diesem Trugschluß sollte man, zudem bei einem starken Gegenspieler, nicht unterliegen.

Brett 1, 12:00 Uhr: Vogel, Heike (Kerpen) 2088 - Kaluza, Josef (Eschweiler) 2046 remis.

Dumm nur, dass mein Gegner kurz zuvor remis abgelehnt hatte. Dumm für mich.

Als Nächste spielte Isabel remis um 13:55 Uhr. Ich will das nicht zu hart kritisieren, aber beim Blick auf die noch laufenden Partien wusste ich ab diesem Zeitpunkt nicht, wo wir die fehlenden Punkte her holen sollten. Aus der Eröffnung heraus stand Isabel eigentlich immer besser. Am Ende meinte sie, sie hätte ihren starken Läufer tauschen müssen. Positiv sei vermerkt, dass sie das erste Remisangebot abgelehnt hatte. Isabel ist damit weiterhin ungeschlagen bei 2 Siegen und 4 Remis, während Achim Stock weiter auf seinen ersten Sieg wartet bei 3 Remis und 3 Niederlagen.

Brett 3, 13:55 Uhr: Hund, Isabel (Kerpen) 1929 - Stock, Achim (Eschweiler) 1794 remis.

Es stand nach 3 beendeten Weißpartien also 1-2 gegen uns, und insgesamt war überhaupt kein Land in Sicht. Zumindest aus Meiner.

Paul gewann kurz vor 15:00 Uhr, und das ist gut so. Es wurde auf deutsch gesagt auch mal Zeit, dass er in dieser Saison eine Partie gewann. Irgendwie zauberte er einen Angriff aus dem Hut, dem sein Gegner nicht widerstehen konnte.

Brett 4, 14:55 Uhr: Hüskens, Gerd (Eschweiler) 1775 - van Asseldonk, Paul (Kerpen) 2017 0-1.

Damit also zum ersten Mal Ausgleich zum 2-2, aber nicht für lange.

Brett 2, 15:00 Uhr: Geerlings, Gerd (Eschweiler) 2164 - Pick, Stefan (Kerpen) 2062 1-0.

Nachdem mein Gegner den Bauern a5 gewonnen hatte, konnte ich kurzzeitig im Zentrum für Verwirrung sorgen. Nach seinem zweiten Bauerngewinn Lxe4 und meinem Verzweiflungsopfer Lxg3 fand er nicht die beste Fortsetzung Kh1, sondern spielte Lg2. Hier hätte ich mit Teg8 Tc2 f4 weiter Druck machen müssen, was nach Fritz 12 zum Remis gereicht hätte nach Td3 Lxh3 Txg3 Txg3 nebst De5 von Schwarz, und irgendwie gibt das ein Dauerschach. Sagt der Blechkopf. Und der hat immer Recht. Allein ich war erneut zu schlecht und habe es nicht gesehen, also eine weitere verdiente Niederlage von mir. Spielstand damit 2-3 gegen uns.

Brett 8, 15:05 Uhr: Federau, Jürgen (Eschweiler) 1968 - Klein, Gereon (Kerpen) 1878 1-0.

Meines Erachtens ein Spiel auf ein Tor, in dem Jürgen Federau als Weißer perfektes "Vogel-Schach" spielte und Gereon am Brett, wie er meinte, damit nicht klar kam. In der Analyse wird er das dann wieder ganz einfach widerlegen. Trotzdem, meiner Meinung nach führt das Gegenspiel von Schwarz am Damenflügel geradewegs ins Leere, während die weißen Angriffsmaßnahmen am Königsflügel immer pariert werden müssen.

2-4 aus unserer Sicht, der Kampf war gelaufen. Denn Rolf konnte nicht mehr gewinnen mit 2 Türmen und einigen Bauern gegen Turm, Läuferpaar und einige Bauern weniger.

Brett 6, 15:06 Uhr: Spies, Ulrich (Eschweiler) 1916 - Schmitz, Rolf (Kerpen) 1912 remis.

Damit war der Mannschaftskampf zu unseren Ungunsten entschieden, und Lutz Sieg nutzte leider nix mehr.

Brett 5, 15:15 Uhr: Schauff, Lutz (1944) - Huppertz, Franz-Josef (Eschweiler) 1794 1-0.

Endstand damit 4,5 - 3,5 für Eschweiler.

Auffallend ist, dass in dieser Saison alle engen Spiele gegen uns laufen. Zumindest aus meiner subjektiven Sicht. So schaute ich tatsächlich bereits nach dem ersten (natürlich völlig unnötigen) Punktverlust in der dritten Runde nach unten und nicht mehr nach oben. Wir haben jetzt also 6-6 Punkte, und ich sach mal, in der vergangenen Saison hätten wir an dieser Stelle 10-2 Punkte gehabt, weil wir außer dem Herzogenrath-Spiel, da war nun wirklich nix zu machen, irgendwie die anderen Spiele alle gewonnen hätten. In der letzten Saison auch haben, aber in dieser Saison eben nicht.

Im nächsten Spiel geht's am 27.02 zuhause gegen Aufwärts Aachen II. Kleiner Hinweis an meine Mannschaft: Unser nächster Gegner hat in dieser Saison bereits mehrfach hoch gewonnen, darunter sogar ein 8-0 gegen Kalterherberg! Nur mal so, damit ihr wisst was auf uns zukommt. Und danach spielen wir gegen Pulheim, eine Mannschaft die jahrelang höher als Verbandsliga gespielt hat. Und damit, lieber Rolf Schmitz, ist auch klar, dass ein Punkt uns sehr wohl geholfen hätte. Denn wir sind zwar noch Tabellen-Fünfter, stecken aber mitten im Abstiegskampf.

"Man kann eben nicht gewinnen, wenn der Gegner keine Gelegenheit dazu gibt."
Alexander Aljechin

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 07.02.11

Zurück