Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - Pulheimer SC I

Am 11.12.11 fand in unserem Klubheim das vierte Spiel der Saison 2011/12 statt. Gegen den starken ehemaligen Regionalligisten aus Pulheim waren wir sicher erneut nur Außenseiter. Auf der Bank saßen diesmal Udo und Zafar. Wir mussten auf Lutz und Paul verzichten, die beide noch ungeschlagen sind. Dafür spielten Gereon und Franjo. Dementsprechend ist dies nicht unsere nominelle Stammmannschaft.

Es war kein guter Tag für den SK Kerpen 64 e.V. Die Dritte verlor ohne eine einzige Partie zu gewinnen mit 1-7 in Müngersdorf. Und die Erste machte es nicht wirklich besser.

Das Spiel begann erneut ausnahmsweise pünktlich. Unsere Gäste aus Pulheim waren fast in Bestbesetzung angetreten, nur Albert Görgens fehlte und Alexander Baldus. Sie kamen also mit 2 Stammersatzspielern angereist. Für uns wog der Ausfall von Lutz (bisher 2,5/3) und Paul (2/3), beide wie gesagt noch ohne Niederlage, an den Brettern 4 und 5 jedoch ungleich schwerer.

Es sah nach einem ausgeglichenen Kampf aus, als es gegen 14:30 Uhr noch 0-0 stand. Dem Vernehmen nach war der Kampf der Dritten in Müngersdorf da schon lange gelaufen.
Doch der Schein trog. Johannes stand seltsam, zu viele Felderschwächen. Wie durch ein Wunder schaffte er es eine zeitlang, den Laden zusammenzuhalten und sogar ins Turmendspiel einzuziehen. Doch der Reihe nach.

Brett 6, 14:30 Uhr: Nagel, Ede (SKK) 1822 - Jopek, Eugen (PSC) 1927 remis

Ein verdientes Remis von Ede, der damit weiterhin seit langer langer Zeit ungeschlagen bleibt. Der temporäre Mehrbauer von Weiß war nix wert, da er wieder verloren ging. Temporär halt. Und ich habe auch das Ergebnis und die Partie nicht wirklich kritisiert. Remis gegen einen hundert Punkte stärkeren Gegner, das ist schon ok. Leider war für mich da schon abzusehen, was folgen würde.

Brett 8, 14:40 Uhr: Buljovcic, Franjo (SKK) 1806 - Budelsky, Dietmar (PSC) 1839 0-1

Franjo hatte seinen Gegner meines Erachtens mit Weiß strategisch total überspielt. Die schwarzen Figuren hatten gar keine Felder mehr, also auch keine Guten. Aus unerfindlichen Gründen fing er dann an zu zaubern und wollte die Partie im Opferstil gewinnen. Leider war es die einzige Partie, in der wir irgendwann einmal sehr gut standen. Dementsprechend war das Ergebnis nicht gut für uns.

Brett 5, 14:45 Uhr: Dick, Matthias (PSC) 2003 - Willms, Johannes (SKK) 1914 1-0

Johannes währte sich lange Zeit sehr tapfer. Er hatte schon einen Fußmarsch von mehr als 7 Kilometer hinter sich. Auf Dauer war die Partie jedoch nicht zu halten.

Kleine Regelkunde: Ich zitiere Artikel 4.3 der FIDE -Schachregeln

"4.3 Berührt der Spieler, der am Zuge ist, den Fall von Artikel 4.2 ausgenommen, absichtlich auf dem Schachbrett
a) eine oder mehrere eigene Figuren, muss er die zuerst berührte Figur ziehen, die gezogen werden kann, oder (...)"

Ich hab die Quelle nicht überprüft, aber nach meiner Erinnerung stimmt das so. Ich erwähne das hier nur, um klarzustellen, dass man einen irrtümlich umgeschmissenen König (oder irgend eine andere versehentlich berührte Figur) natürlich nicht ziehen muß. Wichtig ist das Wort absichtlich.
Doch es kam noch Schlimmer.

Brett 1, 14:46 Uhr: Wacker, Peter (PSC) 2273 - Vogel, Heike (SKK) 2048 1-0

Heike spielte wirklich gut, eine ganze Weile lang. Bloß um dann in problemloser Stellung mit Schwarz und knapper werdender Bedenkzeit anzufangen zu zaubern. Das ging leider schief.

Es stand also offiziell 0.5 - 3,5, und es war nicht wirklich Land in Sicht für uns.

Brett 2, 15:05 Uhr: Pick, Stefan (SKK) 2057 - Wacker, Hans (PSC) 2091 remis

Ich denke schon, dass ich mit Weiß das Spiel machte. Machte aber nix, mehr als ein halber Punkt sprang erneut nicht dabei heraus. Ich konnte meinen Entwicklungsvorsprung immer nur zu einem leichten Vorteil nutzen und nicht in einen ganzen Punkt umsetzen. Hans verteidigte sich wacker (das musste jetzt sein!) und konnte verdient einen halben Punkt einstreichen. Ich habs wirklich bis zum geht nicht mehr versucht, um der Mannschaft zu helfen, aber beim Stand von 0,5 - 3,5 und einer "totremisen" Stellung (Dame, Turm, f-h-Bauer gegen das Gleiche beim Gegner) und Damentausch sowie keinerlei Aussichten, in den verbleibenden Partien noch viel zu holen, musste ich dann doch die Spielerei einstellen. Analysiert habe ich die Partie noch nicht, vielleicht war irgendwann mehr drin.

Von den restlichen Partien fehlt mir jetzt die genaue Uhrzeit. Der Kampf war schon lange entschieden - leider!

Brett 3, 15:10 Uhr: Laschewski, Andreas (PSC) 2034 - Hund, Isabel (SKK) 1916 1-0

Isabel erhielt in der Eröffnung das Läuferpaar. Allerdings für den Preis von Entwicklungsrückstand und Felder- sowie Bauernschwächen. Diese ließen sich trotz aller Bemühungen nicht kompensieren.

1 - 5

Brett 7, 15:11 Uhr: Wemmer, Thomas (PSC) 1707 - Klein, Gereon (SKK) 1820 remis

Gereon hatte in der Schlussstellung einen, allerdings rückstandigen, Mehrbauern. Wenns noch geholfen hätte, hätte er die Partie natürlich gewonnen. Spaß beiseite. Er hätte sie wohl weitergespielt, aber so war das ja nicht nötig.

Brett 4, 15:30 Uhr: Schmitz, Rolf (SKK) 1934 - Jülich, Thomas (PSC) 1995 0-1

Rolf spielte mit einer schweren Grippe. Das soll nicht als Ausrede dienen, ist aber Fakt. Sein Gegner TomTom gewann im frühen Mittelspiel einen Bauern, den er mit vielfachem Abtausch zu einem gewonnen Endspiel führen konnte.

Endergebnis: 1,5 - 6,5

Das Fazit dieses Kampfes lautet: Eine Klatsche gegen einen deutlich stärkeren Gegner. Wir konnten die Ausfälle von Lutz und Paul zu keiner Phase des Kampfes kompensieren. Und auch wenn in einzelnen Partien (Franjo, Heike möglicherweise oder Gereon) mehr drin gewesen sein mag, ein 1,5 - 6,5 kann ich nicht wegdiskutieren. Daraus wird auch nach dem xten Bier kein Sieg für uns!

An dieser Stelle muß ich einmal mehr betonen, dass es sich hier um meine subjektive Sicht der Dinge handelt. Diese Berichte sind lediglich zur Unterhaltung der Leser gedacht. Insofern bitte ich darum, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Ich wage einmal einen ebenfalls subjektiv gefärbten Ausblick auf die nächste, die fünfte Runde der Verbandsliga West. Im Spiel Pulheimer SC I gegen PTSV Aachen I hoffe ich einfach mal, dass die Gastgeber mit einer starken Mannschaft antreten. Dann sehe ich da durchaus Siegchancen gegen die bislang verlustpunktfreien Telekommis aus Aachen.
Wir selbst werden in Eilendorf hoffentlich wieder mit unserer Mittelachse antreten können und wollen dann dort, wie außer im letzten Jahr immer, etwas Zählbares mitnehmen.
Übach gegen ASV II ist nach der aktuellen Tabelle ein Abstiegsduell. Da wage ich kaum eine Prognose, vorstellbar erscheint mir jedoch, dass Übach zum ersten Mal in dieser Saison nicht als Verlierer vom Platz gehen könnte.
Brauweiler gegen Lendersdorf sieht ein Mittelfeldduell zweier Mannschaften, die bislang 4-4 Mannschaftspunkte haben. Im Falle von Lendersdorf ist das schon fast als sensationell zu bezeichnen. "Eigentlich" sollte Brauweiler Favorit sein, deshalb tippe ich mal ganz gewagt auf ein 4-4. Unentschieden sind schwer zu tippen!
Würselen II gegen Herzogenrath ist nach der aktuellen Tabelle ein Abstiegsduell. Ich tippe einfach mal wertfrei auf Herzogenrath, deren bislang geringe Punktausbeute mich doch überrascht.
Brand gegen Aufwärts Aachen II ist nach der Tabelle ein absoluter Spitzenkampf. Dennoch setze ich hier auf einen sehr hohen Auswärtssieg.

Insgesamt müssen wir, wie die halbe Liga auch, aufpassen nicht wieder in Abstiegsgefahr zu geraten. Denn mit Übach, ASV II und Herzogenrath stehen 3 Mannschaften derzeit hinter uns, denen ich noch einige Punkte zutraue.

"Es irrt der Mensch, solang' er strebt"
Johann Wolfgang von Goethe

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 12.12.11

Dieser Bericht wurde von mir bereits am 12.12 geschrieben, wird aber wegen der Abwesenheit unseres Webmasters erst rund eine Woche später erscheinen.

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