Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht DJK Arminia Eilendorf I - Kerpen I

Am 15.01.12 fand in Eilendorf das zweite Auswärtsspiel der Saison 2011/12 statt. Wir mussten diesmal auf Udo, Gereon und Zafar verzichten, konnten also mit unserer nominellen Stammbesetzung antreten.

Kommen wir zunächst zu meinen verwegenen Einschätzungen im letzten Bericht, also zu den Tips für diesen Spieltag. Pulheimer SC I - PTSV Aachen I ging 5 - 3 aus, entsprach also im Wesentlichen meiner Vorhersage. Glück gehabt! Auch wir selbst konnten etwas Zählbares mitnehmen, dazu später mehr. Übach gewann zum ersten Mal in dieser Saison, gegen ASV II. Auch richtig vorhergesagt. Der Hammer aus meiner persönliche Sicht ist meine korrekte Vorhersage des 4 - 4 zwischen Brauweiler und Lendersdorf, echt unglaublich. Brand gegen Aufwärts Aachen entsprach mit 2 - 6 auch ziemlich genau meiner Vorhersage. Da bin ich richtig froh, dass ich bei Würselen II gegen Herzogenrath daneben lag. Ok, ich konnte nicht wissen, dass Herzogenrath mit 3 (Stamm-)Ersatzspielern antreten würde. Dennoch bin ich wirklich sehr froh, sonst wäre ich bestimmt noch größenwahnsinnig geworden, hätte ich wirklich alle Ergebnisse richtig vorhergesagt. Ist also nicht nötig, Glück gehabt und gut iss.

Kommen wir zu unserem Auftritt in Eilendorf. Bis auf die letzte Saison haben wir dort in den letzten Jahren immer gewonnen, glaube ich. Diesmal begann alles mit einer Punkteteilung an Brett 8.

Brett 8, 11:30 Uhr: Jazmati, Abdul (Eilendorf) 1756 - Nagel, Ede (SKK) 1822 remis

Ede musste die Züge wiederholen, sein Gegner wollte.

Als nächstes erwischte es Rolf ganz übel. Durch einen Fingerfehler (Sa5?? Statt Sb4) und damit den "zweitschlechtesten Zug seiner Karriere" (der Schlechteste liegt über dreißig Jahre zurück) gerieten wir unerwartet in Rückstand.

Brett 6, 12:15 Uhr: Haase, Georg (Eilendorf) 1862 - Schmitz, Rolf (SKK) 1934 1-0

Isabel erreichte das übliche Remis gegen 13:40 Uhr.

Brett 3, 13:40 Uhr: Sassenscheidt, Frank (Eilendorf) 1935 - Hund, Isabel (SKK) 1916 remis

Es stand also 1 - 2 gegen uns. Damit nicht genug, hatte Heike zwischenzeitlich eine Figur weniger, Paul einen ganzen Figurensatz (Qualle und zwei Bauern jedenfalls), ich eine verdächtige Königsstellung. Sollte ich etwas vergessen haben, so bitte ich um Nachsicht.

Brett 4, 14:20 Uhr: Schmidt, Alexander (Eilendorf) 1909 - Schauff, Lutz (SKK) 1975 0-1

Lutz hat damit 3,5/4 und ist unser Highscorer in dieser Saison. Nach Damentausch verschlechterte sich die weiße Stellung zusehends, die Figuren standen auf den falschen Feldern und zudem ziemlich passiv. Materialverlust war unvermeidlich.

Brett 7, 14:30 Uhr: Willms, Johannes (SKK) 1914 - Olzem, Wolfgang (Eilendorf) 1836 1-0

Ein verdienter Sieg von Weiß. Er stand ständig besser und baute das auch bis zum Sieg weiter aus.

Heike, Paul und ich spielten also noch beim Stand von 3 - 2 für uns. Zumindest dieser Zwischenstand war schon mal gut.

Brett 1, 14:45 Uhr: Vogel, Heike (SKK) 2048 - Souren, Jürgen, Dr. (Eilendorf) 2134 remis

Heike holte glücklich, aber nicht unverdient ihren ersten halben Punkt in dieser Spielzeit. Sie hatte eine Figur verloren / geopfert / eingestellt, aber nach dem Rückgewinn derselben stand sie in der Schlußstellung eher besser. Vielleicht. Jedenfalls stand es jetzt 3,5 - 2,5 für uns, Paul und ich spielten noch.

Brett 2, 15:25 Uhr: Voß, Andreas (Eilendorf) 1999 - Pick, Stefan (SKK) 2057 remis

Ich hatte nach erneut verdächtiger Eröffnung eine komische Königsstellung zu verwalten. Mein Gegner hatte sich tatsächlich auf mich vorbereitet, was mir insbesondere aufgrund der Renovierungsarbeiten in unserer Wohnung nicht vergönnt war. Auch jetzt wird hier gearbeitet, aber nicht von mir. Jedenfalls ist damit auch meine Frage beantwortet, warum mein Gegner immer die besten Züge fand. Zumindest in der Eröffnung. Er fand sie nicht, er wusste sie.
Ich konzentrierte mich als darauf, meinen Trümmer zusammenzuhalten und diejenigen strategischen Stellungsmerkmale, die für Schwarz sprachen, in den Vordergrund zu kehren. In aufkommender Zeitnot meines Gegners konnte ich tatsächlich eine Figur gewinnen. Jedoch spielte ich das Endspiel nicht zum Besten und versäumte einen weiteren Bauerngewinn. Das erste Remisangebot lehnte ich noch ab. Mit Turm, Läufer und einem Bauern gegen Turm und drei Bauern, alle auf einem Flügel, hatte ich dann doch keine Lust mehr und bot meinerseits die Punkteteilung an. Auch, da sich die Lage an Brett 5 mittlerweile zu unseren Gunsten geändert hatte. Ich war also sicher, dass dieser Treffer zum 4 - 3 für den Gesamtsieg reichen würde.

Brett 5, 16:15 Uhr: van Asseldonk, Paul (SKK) 1969 - Lauter, Helmut (Eilendorf) 1821 remis

Paul hatte eine Qualität geopfert / verloren / eingestellt, und ein oder zwei Bäuerchen waren ihm auch abhanden gekommen. Doch irgendwie schaffte er es, in beiderseitiger Zeitnot die Partie fast sogar noch zu gewinnen. Am Ende machte er mit Turm und Bauer gegen Springer und zwei Bauern remis. Reichte ja und war auch möglicherweise so.

Seien wir ehrlich: Ein glücklicher Sieg, aber nicht unverdient.

Kommen wir zu meiner Prognose für den nächsten Spieltag. Für uns hoffe ich gegen Übach natürlich auf einen Sieg. Das wird schwer genug werden, nachdem Übach selbst ohne sein Spitzenbrett den ersten Sieg eingefahren hat. Bei Post Telekom gegen Aufwärts Aachen II sehe ich den Gast vorne, obwohl man bei dieser "Wundertüte" nie vorher weiß, wer letztlich am Brett sitzt. Herzogenrath gegen Brand sollten die Gastgeber für sich entscheiden, auch wenn sie erneut nicht in Bestbesetzung antreten sollten. Lendersdorf gegen Würselen II ist schwer vorherzusagen. Mal sehn, wie schwer sich Lendersdorf tut, wenn sie als Favorit in ein Spiel gehen. Das passiert ihnen in der Verbandsliga nicht oft. Mein Tip hier also: 4 - 4. Bei Pulheim gegen Eilendorf gehe ich auf Heimsieg. ASV II gegen Brauweiler ist schwer. Brauweiler hat schon dreimal 4 - 4 gespielt, es wird also wohl ein knappes Ergebnis werden. Eigentlich wollte ich auf Brauweiler gehen, aber da dann für den ASV ja fast schon die Lichter ausgehen, sage ich mal ganz mutig 4 - 4.

"Eine Person mit durchschnittlichem IQ kann etwa eine ELO von 2000 erreichen."
Jonathan Levitt, Großmeister

Das, sehr geehrter Herr Großmeister, stimmt allerdings so nicht. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen ist bis zu einer ELO von 2200 kein signifikanter Zusammenhang zwischen der ELO und dem IQ erkennbar.

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 16.01.12

Zurück