Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - SV Horrem I

Die Nr.1 im Pott sind wir

Am 02.12.12 fand das fünfte Spiel der Saison 2012/13 zuhause in unserem Klubheim gegen Horrem statt. Dabei handelt es sich um ein Derby, zu dessen Feinheiten ich später noch kommen werde.

Zunächst einmal kurz zu unserem zeitlichen Ablauf an diesem Wochenende. Während sich am Freitagabend, 30.11.2012, wiederum 59 Mannschaften beim Brötchenblitz in Erftstadt ohne Kerpener Beteiligung tummelten, spielte Heike zeitgleich (Anstoß 18:30 Uhr) in Mülheim ihr erstes Spiel für Nord in der 1.Frauen-Bundesliga in dieser Saison. Es handelte sich um einen Weiß-Sieg in 15 Zügen. Ich kümmerte mich um Max, auf dem Vereinsabend in Kerpen war leider mal wieder nix los. Ach ja, vorher hatte ich noch Jugendtraining gemacht, Heike war ja schon unterwegs nach Mülheim / Ruhr. Wo Sie mit dem geschilderten Kurzsieg zur nicht überall erwarteten Tabellenführung des SV Mülheim Nord in der 1.Frauen BL beitragen konnte.
Samstag morgen hatten drei unserer Jugendlichen, also Max, Benedict und Maximilian, ihren ersten Einsatz bei der diesjährigen Kölner Jugend Einzelmeisterschaft. Schön verteilt auf die drei Klassen U8, U10, U12. Max konnte seine beiden Spiele in der U8 gewinnen, obwohl er erst ganz kurz vor seinem fünften Geburtstag steht. Benedict verlor beide Partien, davon zumindest die Zweite sehr unglücklich. Auch Maximilian mußte sich trotz guten Spiels und guten Chancen in der ersten Partie geschlagen geben. Das Ergebnis der zweiten Partie der U12 lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor.
Im Anschluß an diese Jugendmeisterschaften fuhren wir nach Krefeld zur zweiten Frauen BL. Dort erspielte sich Nord II ebenfalls die Tabellenführung in der zweiten Liga. Weiter gings nach Mülheim zum Spiel der Ersten Nordfrauen gegen Halle. Hier gabs ein sehr umkämpftes 3-3, was auch Nikoletta Lakos durch Weiterspielen mit Turm gegen Turm und zwei Bauern von Olga Kalinina nicht verhindern konnte. Max spielte eifrig mit seiner Mutter Heike Vogel, Tatjana Melamed, Tatjana Kononenko, Anna Zozulia und wer ihm sonst noch alles über den Weg lief. Die meist ukrainisch-stämmigen Damen jedenfalls waren begeistert, Max auch. Das war der Samstag.
Jetzt also zu meinen unvermeidlichen Einschätzungen vor dem Spieltag. Aufwärts gewinnt deutlich mit 6,5 gegen PTSV. Aufwärts spielte an den ersten drei Brettern mit Buscher, van Dooren, Alienkin. Diesmal soll wohl nix schieflaufen in Sachen Aufstieg. Immerhin, richtig getippt. Lendersdorf gegen Erftstadt 4-4, das hatte ich nicht auf dem Plan. Erftstadt hat allerdings mit insgesamt 4 Ersatzspielern gespielt, inklusive Stammersatz. Herzogenrath - Eilendorf 4-4, auch hier trat die von mir favorisierte Mannschaft, Herzogenrath, inklusive Stammersatz mit 4 Ersatzspielern an. Kerpen - Horrem 4-4, das ist korrekt. Wie es dazu kam, dazu kommen wir gleich. Derichsweiler - ASV Auswärtssieg, korrekt, ebenso richtig antizipiert das 4-4 zwischen Eschweiler und Hörn. Dabei gab der Highscorer Joesf Kaluza am zweiten Brett von Eschweiler seinen ersten halben Punkt ab, wurde aber auch Zeit. Damit habe ich zweimal falsch gelegen, die Ursachen dafür sind leicht zu erkennen, die Ersatzgestellung. Das sollte auch bei uns ein Thema sein.

Nun also zu unserem fünften Auftritt in der nicht mehr ganz so neuen Spielzeit 2012/13. Wir mußten nämlich auf Lutz, Franjo und Gereon verzichten. Andreas darf nicht mehr Ersatz spielen, weil er das schon zweimal gemacht hat. So kamen denn Rolf Strack und Vladimir Koutscherkevitch zu ihrem Debut in der ersten Mannschaft.

Noch vor Ablauf der ersten Stunde stellten Ede und sein Gegner Stephan Hagemann sowie Heike und Klaus Rechner das Spielen ein. Alles vorschriftsmäßig nach Rücksprache mit dem Mannschaftsführer, der gestern keinen Bock hatte. Das waren zwar zwei Weißpartien, und Heike hatte auch Klaus erst jüngst beim Mannschaftsblitz geschlagen. Trotzdem sind diese beiden Ergebnisse ok.

11:50 Uhr, Brett 6: Nagel, Ede (SKK) 1840 - Hagemann, Stephan (Horrem) 1895 remis

11:55 Uhr, Brett 2: Vogel, Heike (SKK) 2042 - Rechner, Klaus (Horrem) 2022 remis

Nach zwei Remisen und zwei Niederlagen in den ersten vier Runden kann Heike auch mal schnell remis machen, zumal an diesem Wochenende, wo wir eigentlich gar keine Zeit für Schach hatten.

Das Remisangebot von Rolf Schmitz wurde abgelehnt, und so passierte jetzt erstmal längere Zeit nix im Mannschaftskampf.

1 - 1, aber es sah insgesamt nicht schlecht aus.

13:50 Uhr, Brett 5: Krings, Thomas (Horrem) 1947 - Schmitz, Rolf (SKK) 1938 remis

Korrektes Ergebnis, wem es nützte müßte sich zeigen.

1,5 - 1,5.

14:00 Uhr, Brett 8: Koutscherkevitch, Vladimir (SKK) 1651 - Beißel, Daniel (Horrem) 1622 1-0

Da die Partien ja jetzt veröffentlicht werden, kann ich es sagen, der erste volle Punkt im Königsgambit und in diesem Kampf. Von dieser Veröffentlichung haben die Horremer übrigens regen Gebrauch gemacht und sich intensiv vorbereitet. Im Gegensatz zu uns, denn diesmal hatte ich weder Zeit noch Lust darauf. Und außer Heike und mir macht das ja bei uns sowieso keiner.

Wir führten also denkbar knapp, und dennoch war nix entschieden.

15:05 Uhr, Brett 7: Esser, Thomas (Horrem) 1888 - Strack, Rolf (SKK) 1584 1-0

Der Ausgleich. Nominell zu erwarten, aber Rolf verteidigte sich zäh. Strategisch stand er auch nicht schlecht, aber der weiße Angriff brach entscheidend durch.

2,5 - 2,5.

15:35 Uhr, Brett 1: Paris, Michael (Horrem) 2141 - Pick, Stefan (SKK) 2067 1-0

Erneut scheiterte ich an meiner mangelhaften Chancenverwertung. Obwohl in diesem Falle lt. Fritz lediglich ein halber Punkt drin gewesen wäre, mit anderthalb Minusbauern im Endspiel hätte mir das aber auch schon geholfen. So wurde es nix, erst den Bb7 eingestellt, und später die besseren Möglichkeiten ausgelassen. Schade.

2,5 - 3,5.

15:45 Uhr, Brett 3: Klasen, Henrik (Horrem) 1915 - Hund, Isabel (SKK) 1910 remis

Hier bin ich mir bei der Uhrzeit nicht sicher, die hab ich nämlich nicht aufgeschrieben.

Erneut nach langem harten Kampf. Und "eigentlich" hatte Isabel fast alles richtig gemacht. Vielleicht besser Sc4 statt Sxg4. Der weiße Springer auf a8, der kein Feld hatte, sah dennoch die ganze Partie lang so aus, als sei er des Todes. Leider war er gedeckt. Also, remis, aber ausgekämpft wie der gesamte Mannschaftskampf.

Wir nähern uns dem Höhepunkt des Wochenendes.

16:55 Uhr, Brett 4: van Asseldonk, Paul (SKK) 1957 - Schulz, Wilhelm (Horrem) 1999 1-0

Paul war gut drauf. Pünktlich mit dem Startschuß erschien er am Brett. Er hatte sogar weibliche Verstärkung mitgebracht. Dies lenkte ihn jedoch nicht etwa ab, sondern er spielte eine seiner besten Partien, seit er sich vor einigen Jahren dem SK Kerpen anschloß. Frühzeitig lehnte er in besserer Stellung ein Remisangebot seines Gegners Fahrrad - Willi Schulz ab. Ohne mich zu fragen. In dem Fall war das vielleicht besser so. Ich hätte nur falsch entscheiden können. Paul gewann einen Bauern, und die Partie wurde die Längste des Kampfes. Schwarz versuchte sich einzumauern, allein es klappte nicht. Der weiße Freibauer drohte das Endspiel zu gewinnen, und die Schwerfiguren waren auch noch auf dem Brett. Der Randläufer von Weiß spielte auf a4 eine ausgezeichnete Rolle. Den Schluß bildete ein hübsches Epaulettenmatt (Achtung, Wottspilsche, aber es ist tatsächlich eine Art Epaulettenmatt, wenngleich auf der einen Seite die eigene Dame etwas herunterhängend steht und nicht zwei Türme die Fluchtfelder versperren).
http://de.wikipedia.org/wiki/Epaulettenmatt
Ihr könnts Euch ja ansehen, wenn die Partien erfaßt sind. Die Horremer jedenfalls nutzen dieses Feature.
Es war ein langer harter Kampf in einer freundschaftlichen Atmosphäre. Das war wohl nicht immer so bei diesen beiden Vereinen. Und ich muß mich noch bei Thomas Esser bedanken, jetzt habe ich auch meine Mappe wieder, die ich beim ASV vergessen hatte.

Damit sind wir bei den Voraussagen für den nächsten Spieltag, den 13.01. Post Telekom gegen Hörn 4-4. Weil ich nicht weiß, was ich sonst schreiben soll. ASV II gegen Eschweiler vielleicht auch 4-4. Bei Eschweiler punkten Josef Kaluza und Marcel Singh ganz stark, aber es wird an 8 Brettern gespielt und der ASV hat jetzt Blut geleckt. Horrem gegen Derichsweiler Heimsieg. Eilendorf gegen Kerpen Auswärtssieg. Erftstadt gegen Herzogenrath 4-4, und Aufwärts gewinnt sehr hoch gegen Lendersdorf.
Eikamp hat übrigens ebenfalls mit Ersatz, namentlich Manfred und Brigitte Weber, nur 3,5 - 4,5 bei Aufwärts Aachen III verloren in der Liga Mitte. Weil oben nix weggegeben wurde und Manfred Weber, DWZ 1571, gegen Tim Hoffmann, DWZ 1911, gewann. Na ja, knapp verloren ist auch verloren, zum Punktgewinn reichte es trotzdem nicht.

Den Fans eine schöne, besinnliche Adventszeit, Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Jahr 2013.

"Die Fehlzüge sind oft sehr schwer zu finden."
Tartakower

Quelle: http://www.grinis.de/schachzitate.htm

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 03.12.12

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