Bericht vom Brötchenblitzturnier in Erftstadt und vom 4er-Pokal SVM Achtelfinale
Damit sowohl die Kerpener Schachfreunde als auch die weiteren eifrigen Leser dieser Seite wissen, was wir so spielen, packe ich diesmal diese 2 Ereignisse in einen kurzen Bericht.
Am vergangenen Samstag, den 21.11.09 mußten wir im Viererpokal-Achtelfinale des SVM beim vielfachen Sieger KKS antreten. Sowohl die Gastgeber als auch wir waren nicht annähernd in Bestbesetzung. Dennoch war der KKS der große Favorit. Doch der Reihe nach.
Zunächst mal hatte Andreas knapp 20 Minuten Verspätung, da sein Navi die Zielstraße nicht kannte. Na ja,
gerade noch mal gut gegangen. Lutz machte als Erster (und Einziger!) nach einer Spielzeit von knapp 3 Stunden
remis. Sein Gegner meinte Schwarz, also Lutz, stünde leicht besser. Außerdem hatte Schwarz deutlich mehr
Bedenkzeit auf seiner Uhr. Also:
Brett 2 Wisskirchen, Andreas 2177 KKS - Schauff, Lutz 1964 SKK remis
Ich musste am Spitzenbrett nach durchaus gelungener Eröffnung und unklarem Spielverlauf schlechter Läufer
gegen guter Springer spielen. Obwohl selbst das lt. Fritz noch geht, hab ich es natürlich nicht hinbekommen,
also 1,5 zu 0,5 für den KKS.
Brett 1 Pick, Stefan 1986 SKK - Raasch, Jörg 2221 KKS 0-1
An den anderen Brettern zeichnete sich teilweise eine Sensation ab. Mathias Wöstmann an Brett 4 hatte eine
ganze Figurenkiste mehr auf dem Brett als sein Gegner Kai-Uwe Schmidt, der zudem noch in horrender Zeitnot
war. Nun ja, ich erspare uns die Einzelheiten. Zum bösen Schluß gab Mattes "aus Frackigkeit" auch noch die
remise Schlussstellung auf mit einem Bauern gegen einen Turm. Aufgrund der schlechten schwarzen Königsstellung
wäre das jedoch remis gewesen.
Brett 4 Wöstmann, Mathias 1404 SKK - Schmidt, Kai-Uwe KKS 1949 0-1
Damit war der Kampf zwar entschieden, aber auch Andreas ließ wohl einige Gewinnchancen ungenutzt. Somit kam
es doch zum erwartungsgemäßen Endstand von 3,5 zu 0,5 für den KKS, aber wir hätten wirklich gewinnen können.
Ich sach mal vorsichtig können, nicht müssen. Na ja, Schwamm drüber.
Brett 3 Goldenstein, Arnd 2040 KKS - Schlegel, Andreas 1748 SKK 1-0
Schade, die große Sensation knapp verpasst.
Kommen wir nun zu einem Highlight der Schachkultur im Kölner Schachverband, dem traditionellen Brötchenblitzturnier in Erftstadt. 59 Mannschaften gingen diesmal an den Start um Punkte und die leckeren Brötchen. Der Schachklub Kerpen war in diesem Jahr leider nur mit 2 Mannschaften vertreten. Die Erste trat unter dem Künstlernamen "Die Daltons" an und konnte am Ende eine Vereinsbestleistung verzeichnen (glaube ich). Sie bestand aus den Spielern Paul van Asseldonk, Heike Vogel, Stefan Pick und Lutz Schauff (in der Reihenfolge der Bretter). In der zweiten Mannschaft spielten Vladimir Koutscherkevitch, Andreas Schlegel, Rolf Strack und Mathias Wöstmann. Mattes zeigte sich von seinem Pokal-Debakel bestens erholt und startete mit 6/8 am vierten Brett der zweiten Mannschaft. Den Rest nach der Pause habe ich leider nicht mehr mitbekommen... :-)
Die Abschlusstabelle und weitere Informationen gibt's hier:
www.schachverein-erftstadt.de.
Das Turnier war erneut sehr schön, und wir haben viele nette Schachfreunde wiedergetroffen, so z.B. unsere
Schachfreunde aus Eschweiler, die unter dem Namen "Die Wichte" genau einen Platz hinter uns landeten, oder
die Schachfreunde aus Horrem usw. usw.
An dieser Stelle muß ich anfügen, dass Jürgen Federau aus Eschweiler gestern abend zum ersten Mal seit 20
Jahren ein Heimspiel der Alemannia aus Aachen verpaßt hat, und das nur um Brötchenblitz zu spielen. Hier
ergeht vorsorglich der Hinweis an unseren lieben Mitspieler Rolf Schmitz, der sich lieber das peinliche
0-0 vom FC in Bochum an der Glotze angeschaut hat: Lieber Rolf, chess is better than FC (leicht abgewandeltes
Zitat von Robert James Fischer, Ihr wisst schon was ich meine). Das gilt zumindest in diesen Tagen. Und der
Jürgen wird bestimmt froh sein, dass er die Heimniederlage der Alemannia gegen den Tabellenletzten nicht
gesehen hat.
Und wo 240 und mehr Leute dem Schach frönen, da sind denn auch einige wenige dabei, mit denen ich wohl kein Bier mehr trinken werde. Drei davon spielten in einer Mannschaft und nannten sich "Die Lokomotivführer". Auch ein ganz lustiger Name. Wie man darauf kommt entzieht sich meiner Kenntnis und ich weiß es auch nicht. Wahrscheinlich wollten sie nur ganz einfach ihre Gegner überfahren.
In dieser lustigen Truppe jedenfalls gewann Mark Lamprecht (der passt irgendwie gar nicht in diese Mannschaft hehe) an Brett 1 verdient gegen Paul. Genauso verdient verloren Hans-Josef Wolf und Gottfried Böllsterling an den Brettern 2 und 3 gegen Heike und mich. Es stand also 2-1 für uns. Am vierten Brett spielte Lutz gegen Mathias Peters. Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand ist dieser Mattes seit Jahren inaktiv und spielt nur noch gelegentlich solche Turniere wie das Brötchenblitz mit. An seiner filigranen Technik hat sich jedoch seit den achtziger Jahren nix geändert. Mattes hatte eine Dame und einen Turm und einige Bauern, Lutz zwei Türme und einige Bauern. Meines Erachtens hatte Mattes die geringfügig schlechtere Zeit, aber das kann man bei den analogen Uhren natürlich schwer feststellen. Beide zockten jedenfalls ganz gut so vor sich hin. Mattes war nicht in der Lage, auch nur einmal Matt zu drohen oder Ähnliches. Nachdem er alle weißen Bauern abgeräumt hatte, nahm er Lutz letzten Turm noch mit seiner Dame und verblieb mit einigen Bauern gegen Nichts. Blieb noch das Problem mit der Zeit. Da besann sich Mathias Peters der guten alten Zeit und Sportlichkeit, die er damals schon gelernt hatte. Ziehen, Uhr drücken und Uhr umschmeißen. Bis Lutz pflichtbewußt die Uhr wieder aufgestellt hatte und seinerseits Mattes Uhr wieder in Gang setzen konnte, war denn auch noch seins, also Lutz, Plättchen gefallen. Und wenn nicht seit Jahrzehnten diese Spielweise von Mathias Peters bekannt wäre, könnte man auf die Idee kommen, er habe die Uhr unabsichtlich umgeschmissen. Nein, lieber Leser, das hat er ganz sicher nicht. Dafür habe ich selbst zu oft gesehen, wie er die Uhr umgeschmissen und damit Partien gewonnen hat. Endstand also 2-2 in diesem völlig unwichtigen Match. Die Lokomotivführer wird's gefreut haben.
Das spielte sich in der vorletzten Runde ab. In der letzten Runde konnten wir mit einem erneuten 2-2 den zwölften Platz in der Abschlußtabelle erreichen. Meines Wissens ist das die beste Platzierung für eine Mannschaft die ausschließlich aus Spielern des SK Kerpen 64 e.V. besteht in der Geschichte des Brötchenblitz.
Die zweite Mannschaft belegte am Ende Platz 48, nachdem sie uns zwischenzeitlich mal wieder überholt hatte. Aber im breiten Mittelfeld ist das Alles sehr eng, auf 2-3 Punkten tummeln sich da 33 Mannschaften.
Also, wie gesagt, es war erneut ein sehr schönes Turnier und wir kommen nächstes Jahr wieder. Vielleicht haben wir ja Glück und müssen nicht gegen die Lokomotivführer spielen.
Ein Zitat erspare ich mir an dieser Stelle, weiter oben ist ja schon Eines versteckt.
Diesmal muß ich wohl hinzufügen, dass es sich um meine subjektive Sicht der Dinge und auch um meine Meinung handelt.
Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 28.11.09
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